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15.03.2022

KOSTAL PIKO CI – sonnige Zeiten fürs Gewerbe

Im Interview erklärt Thomas Garber, Senior-Produktmanager bei KOSTAL, warum sich der Gewerbe-Wechselrichter PIKO CI seit dem Launch 2021 großer Beliebtheit am Markt erfreut.

Anfang 2021 nahm KOSTAL in sein Produktportfolio den PIKO CI auf, einen Wechselrichter für gewerbliche Anwendungen. Das Verkaufsversprechen des KOSTAL Wechselrichters ist deutlich: Sichere Renditen, ein schneller ROI und eine langfristige Senkung der Energiekosten.

Unmittelbar nach dem Markteintritt zeigte sich ein starkes Kundeninteresse und der PIKO CI wurde europaweit nachgefragt, sodass heute bereits mehrere tausend Wechselrichter im Einsatz sind. Und die Nachfrage nach Gewerbelösungen hält stark an, sodass sich KOSTAL mit seinen aktuellen Modellen in den Leistungsstärken 30 und 50/60 kW richtig positioniert hat.

Dies ist jedoch kein Anlass, sich auf dem frühen Erfolg auszuruhen: Regelmäßige Verbesserungen an den aktuellen Wechselrichtern gehören im KOSTAL Produktmanagement zum „guten Ton“. Mit der aktuellen Modellpflege erhält der PIKO CI nun einen noch höheren maximalen Eingangsstrom. Mit einem umfangreichen Performanceupdate ist der Gewerbe-Wechselrichter PIKO CI nun noch besser für Module der neuesten Genration gerüstet.

Im Interview mit Thomas Garber, Produktmanager PV-Wechselrichter bei KOSTAL, möchten wir Details über den neuen PIKO CI in der Produktpalette erfahren.

REDAKTION: Herr Garber, das sind gute Nachrichten, denn nichts freut einen Produktmanager mehr als ein so gelungener Einstieg für einen Wechselrichter-Neuling wie den PIKO CI. Die Nachfrage ist immens und der Wechselrichter kommt sehr gut bei den Kunden an. Warum haben Sie damals den PIKO CI ins Produktportfolio aufgenommen?

THOMAS GARBER: Die Zeit für einen kommerziellen Konverter dieser Größenordnung, also 30, 50 und 60 kW, war einfach reif. Wir hatten ja im Projektbereich bislang lediglich ein 36-kW-Gerät und haben damit eine Nische bedient. Aufgrund des wachsenden Energiebedarfs aus regenerativen Quellen im Zuge der Energiewende war klar, dass auch der Gewerbebetrieb verstärkt auf Solarenergie und dementsprechend leistungsstarke Wechselrichter setzen wird. Hier wollten wir mit dem PIKO CI ein innovatives Gerät platzieren, das diesen Anspruch erfüllt und gleichzeitig perfekt unsere KOSTAL Philosophie widerspiegelt. Also ein intelligentes, flexibles, zuverlässiges Produkt mit demselben Service und Support, den man von KOSTAL hinlänglich gewohnt ist. Und dass wir mit unserem PIKO CI richtig liegen, zeigt das enorm positive Feedback. Wir hatten die Herstellung des PIKO CI angemessen geplant, aber der Großhandelsverkauf war einfach so rasant, dass sich die Lager äußerst schnell geleert haben. Das hat uns ein wenig stolz gemacht und auch sehr angespornt, für die weiteren Roll-outs eine entsprechend hohe Nachfrage einzukalkulieren.

REDAKTION: Warum ist der PIKO CI denn so attraktiv für das Projektgeschäft? Welche Anwendungen zeichnen den Wechselrichter aus?

THOMAS GARBER: Der PIKO CI stellt vier große Prinzipien ins Zentrum: Nachhaltigkeit, Effizienz, Kostenreduktion und Autarkie. Wer diese Attribute bei einem Gewerbe-Wechselrichter sucht, ist mit dem PIKO CI bestens bedient. Dabei kann ein kleiner Gewerbebetrieb auf den PIKO CI mit 30 kW setzen, für größere Aufdach- und Freiflächen stehen dann die 50/60-kW-Varianten zur Verfügung. In diesem Kontext ist erwähnenswert, dass durch die vorhandene Daisy-Chain-Kommunikation auch mehrere PIKO CI einfach miteinander vernetzt werden können. Hier haben wir gesehen, dass der Bedarf beim Monitoring von Anlagen mittlerweile sehr groß ist. Vom Inland über die intensive Nutzung in Europa wie etwa Spanien und Griechenland ist der PIKO CI auch bereits im Nahen Osten angekommen und dort sehr häufig im Einsatz. Die unterschiedlichen Witterungseinflüsse wie Kälte und Hitze kann das Gerät äußerst gut kompensieren. Es ist eben sehr robust und leistungsstark gebaut.
 

REDAKTION: Welche Verkaufsversprechen machen den PIKO CI denn so besonders? Zum Beispiel in der Software?

THOMAS GARBER: Der PIKO CI steht sicher mit vielen Features ganz vorn. Kunden loben sehr die Inbetriebnahme per App. Da der PIKO CI über Kommunikationsschnittstellen verfügt wie serienmäßiges WLAN, lässt er sich bequem mit der dazugehörigen PIKO CI-App steuern. Das bedeutet, dass Updates einfach via App oder Netzwerk angestoßen werden können. Viel mehr als ein Klick braucht es dafür nicht. Auch für den Verbundbetrieb ist die Konfiguration sehr leicht durchzuführen. Hier kommt die Import-/Exportfunktion zum Einsatz, sodass die an den Master PIKO CI angebundenen Slave-Geräte schnell und einfach parametriert werden. Die länderspezifische Einrichtung des PIKO CI spielt hier ebenso eine Rolle. In der App kann nach allen aktuell gültigen Richtlinien in den Einsatzländern konfiguriert werden. Das ist sehr zeitsparend und komfortabel.

REDAKTION: Und die Vorteile der Hardware? 

THOMAS GARBER: Da ist für den Gerätebetrieb in Deutschland sicher die Kuppelschalterfunktion hervorzuheben. Für eine Leistung bis 135 kW kann aufgrund des integrierten Smart Switch-Relais beim PIKO CI ein externer Kuppelschalter entfallen. Das spart natürlich deutlich Kosten. Und dann bedenken Sie die einfache Installation der Solarmodule. Wir haben das Gerät in der 50/60-kW-Variante mit 4 MPP-Trackern ausgerüstet. Man ist damit wunderbar flexibel in der Auslegung. Die Strings werden einfach angesteckt. Fertig. Die Gerätekommunikation habe ich schon erwähnt. Der PIKO CI verfügt über WLAN- und 2 LAN-Schnittstellen, sodass Daisy Chaining möglich ist. Das Senden und Empfangen von Daten ist geräteintegriert, sodass hier keine zusätzlichen Lösungen nötig sind. Kostensparend weiterhin: Der integrierte Typ2-Überspannungsschutz des PIKO CI für AC und DC, sodass nicht extern zusätzlich geschützt werden muss. Und für Wartungsarbeiten usw. gibt es den DC-Trennschalter. Einfach umlegen und das Gerät ist eingangsspannungsfrei. Sicherlich auch noch von größerer Bedeutung: Das Gerät kann per Rundsteuerempfang geregelt werden und ist mit gängigen Parkreglern kompatibel. Das wird vom Nutzer sehr geschätzt.

REDAKTION: Wie kommt es, dass der PIKO CI nun die höheren Eingangsströme verarbeiten kann?

THOMAS GARBER: Die Solarmodultechnik und -größen entwickeln sich aufgrund des wachsenden Leistungsanspruchs rasant und bieten dann mehr Leistung, denn bei größeren Halbleiter-Wafern fließen höhere Ströme und die muss der PIKO CI perfekt verarbeiten können. Hier erreichen wir nun 18 Ampere pro DC-Eingang für das 50/60-kW-Modell unserer Baureihe. Der PIKO CI ist damit heute schon mit Projektmodulen über 670W kompatibel und kann die höheren Eingangsströme sicher und ohne Leistungsverlust verarbeiten. Aber auch die neuen 400W-Module mit 108 Zellen aus 182mm Wafern können nun noch flexibler verschaltet werden. Hiervon können sogar 3 Strings auf einen MPP-Tracker verschaltet werden. Mit anderen Worten, wir sind auf höhere Modulansprüche stets gut vorbereitet.

REDAKTION: Der Nutzer hat ja mit dem PIKO CI die Möglichkeit, selbstproduzierten Strom direkt zu verbrauchen, ihn ins Versorgernetz einzuspeisen oder eben für die zeitversetzte Nutzung des Solarstroms zu nutzen. Welche Speicherlösungen werden denn da unterstützt?

THOMAS GARBER: Wir erweitern ja ständig das Portfolio an Speicherlösungen durch Kooperationen mit unseren Partnern wie BMZ, BYD und weiteren namhaften Herstellern, die noch dieses Jahr folgen. Der systemische „perfect match“ für wachsende Leistungs- und Ertragsbedarfe liegt hier in einer Verbundlösung: Der PIKO CI verarbeitet den gewonnenen Solarstrom und gibt Überschüsse an den angebundenen Batteriewechselrichter PLENTICORE BI weiter. Dieser lädt dann in den BYD-Speicher. Das ganze System ist modular. So ist es mit einer BYD Combiner Box sogar möglich, den Solarstrom in drei BYD-Speichertürmen zu bevorraten. Bei voller Ausbausstufe stehen damit bis zu 66 kWh Speicherkapazität zur Verfügung. Da entstehen ja wirtschaftlich unterschiedliche Perspektiven: hohe Selbstversorgung oder der Verkauf des Stroms an Versorgungsunternehmen. Die Tendenz geht dahin, eine PV-Anlage größtmöglich zu bauen. Soll diese dann doch noch erweitert werden, gibt es von KOSTAL direkt maßgeschneiderte Lösungen, die zur bestehenden Anlage passen. Auch für die besonderen zeitlichen Bedarfe kann man hier dank klugen Energiemanagements optimal anpassen, denn eine Großbäckerei beispielsweise benötigt ihre größten Energieressourcen nachts. Da ist es möglich, Energieerträge am Tage zu generieren, großflächig einzuspeichern und nachts weitestgehend eine Selbstversorgung zu ermöglichen. Im Grunde ist alles möglich. Je nach Geschäftsmodell kann das PV-System, mit dem PIKO CI als Kernstück, individuell ausgelegt werden.

REDAKTION: Der PIKO CI findet sich in einem Verbund mit diversen Komponenten wieder, wie Energiezählern, Solarmodulen, Batteriewechselrichtern, Speichereinheiten und mehr. Wie ist die Aktivität überprüfbar? Denn um hier hohe Effizienz zu erzielen, muss doch eine detaillierte Übersicht her. Welche Möglichkeiten des Monitorings gibt es?

THOMAS GARBER: Das haben wir multiperspektivisch gelöst. Wir bieten kostenlose Monitoring-Software in Form des KOSTAL Solar Portals und der KOSTAL Solar App. Alle Parameter der an der Aktivität beteiligten Geräte werden nicht nur ausgewiesen, sondern auch per Datenlogging für weitreichende Analysen gespeichert. Es ist auch alternativ möglich, das Monitoring netzwerkgesteuert zu realisieren. Generell sind hier die Modbus-Protokolle von Wichtigkeit. Auch Anlageregler können zum Einsatz kommen, etwa von SolarLog oder WAGO. Der Kunde möchte eine zertifizierungsfähige Anlage und so realisieren wir das sehr einfach. Und wenn etwas mal nicht ganz rund laufen sollte, ein Service nötig wird, kann man sich bequem per Mitteilung informieren lassen und muss nicht mit Argusaugen ständig auf die Anlage schauen. Remote ist da auch ein Thema, den der KOSTAL Service gern empfiehlt, denn der Zugriff von außen kann die Anwendung weiter erleichtern. Anders gesagt: Effizienz ist so immer gewährleistet, genauso wie Sicherheit und ein einfaches Handling.

REDAKTION: Das Upgrade des PIKO CI ist also bedarfsorientiert gesetzt?

THOMAS GARBER: Genau. Die Anlagengrößen wachsen, der ROI ist schnell gegeben, aktuell sogar noch staatlich unterstützt. Mit den größeren Energieerträgen der Solarmodule wächst der Anspruch an den kommerziellen Wechselrichter. Deshalb ist die Herausforderung für die Zukunft: hohe Energieausbeuten sehr effizient und in großer Leistungsstärke wandeln. Und perfekt mit den verbundenen Geräten und Verbrauchern kommunizieren. Das alles haben wir im Upgrade – wie zuvor schon in Teilen erwähnt – für die neuen Bedarfe angepasst und es wird immer möglich sein, die Geräte auf diese Steigerungsraten in den Solarenergieerträgen passgenau neu auszulegen.

REDAKTION: Und was dürfen wir in den nächsten Schritten künftig vom PIKO CI erwarten? Hochkompatibilität zu immer größeren Modulströmen, aber was noch?

THOMAS GARBER: Richtig, ein großes Kernthema sind die erweiterten Eingangsströme. Wir werden mit neuen PIKO CI Generationen die 60 kW zielgerichtet verlassen und höhere Leistungsklassen erreichen. Im Software-Bereich wird die AutoUpdate-Funktion neue Features ins Gerät bringen, die den Betrieb noch flexibler und effizienter machen. Im Bereich der Speicherlösungen werden wir weitere Alternativen erarbeiten, etwa eine Kooperation mit LG bis 2023. In diese Richtung geht auch die Leistungserweiterung für den Batteriewechselrichter PLENTICORE BI auf 20 kW. Selbstverständlich gibt es auch noch einige Dinge, über die ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sprechen kann. Ich kann aber sagen, dass der PIKO CI am Markt sehr gut angekommen ist, und wir möchten mit ihm weiterhin Maßstäbe setzen, wie wir das beim Markteintritt auch schon getan haben. Es geht also nahtlos weiter.

REDAKTION: Sehr geehrter Herr Garber, vielen Dank für das Gespräch.